Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr nahmen am 4. September 1990 an der Gründungsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Borna teil. Seit diesem Tag ist die Freiwillige Feuerwehr Neukieritzsch Mitglied des wieder gegründeten Feuerwehrverbandes des Landkreises Borna.
In der Zeit vom 10. Mai bis 12. Mai 1990 besuchte die Wehrleitung unserer Wehr die Freiwillige Feuerwehr der Partnergemeinde Deizisau. Damit wurden erste Kontakte zu einer Freiwilligen Feuerwehr aus den alten Bundesländern geknüpft. Dabei wurden Erfahrungen über das Leben, Wirken, vorhandener Technik und Geräte, über Ausbildung und Einsatzaufgaben ausgetauscht. Folgende Kameraden nahmen daran teil: Kamerad Rudiger Neumann, Wehrleiter Kamerad Hans-Werner Neumann, Stellvertreter Kamerad Joachim Karsupke.
Der Sächsische Landtag hat am 20. Juni 1991 das Gesetz über den Brandschutz und die Hilfeleistung der Feuerwehren bei Unglücksfällen und Notstanden im Freistaat Sachsen verabschiedet. Auf der Grundlage des Sächsischen Brandschutzgesetzes hat die Gemeindevertretung der Gemeinde Neukieritzsch am 27. August 1991 in einer öffentlichen Sitzung die Satzung über die Freiwillige Feuerwehr Neukieritzsch beschlossen.
Mit dem Sächsischen Brandschutzgesetz und der Satzung über die Freiwillige Feuerwehr wurde unsere Feuerwehr in die Lage versetzt, ihre Aufgaben, Befugnisse und Pflichten auf gesetzlicher Grundlage wahrzunehmen.
Am 11. Oktober 1991 fand eine außerordentliche Hauptversammlung unserer Wehr statt. Der Wehrleiter sowie der Kassenverwalter legten Rechenschaft über das Jahr 1991 ab. Von den Mitgliedern der Wehr wurden Vorschläge für die Wahl des Wehrleiters, seines Stellvertreters und eines Feuerwehrausschusses unterbreitet.
Am 18. Oktober 1991 wurden erstmals in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Neukieritzsch Wahlen für die Wehrleitung sowie den Feuerwehrausschuss durchgeführt. Folgende Kameraden wurden gewählt:
zum Wehrleiter wurde gewählt:
zum Stellvertreter:
In den Feuerwehrausschuss wurden folgende Kameraden gewählt:
- Kameradin Heidrun Neumann, Kamerad Peter Einhorn, Andreas Reichardt, Horst Bajohr, Gunter Jacob.
Im Jahre 1992 erwarb unsere Gemeinde ein Kleinlöschfahrzeug (KLF) des Typs B 1000 vom ehemaligen Ferrolegierungswerk Lippendorf für 2000,- DM. Dieses Kleinlöschfahrzeug wurde von den Kameraden der aktiven Abteilung unserer Wehr 1993 zu einem Vorausrüstwagen umgebaut. Zur Ausrüstung gehört ein Notstromaggregat mit Scheinwerfern zum Ausleuchten von Einsatzstellen. Des Weiteren hydraulische Rettungsgerate, wie Spreizer und Schneider für den Einsatz bei Verkehrsunfällen. Spreizer und Schneider werden eingesetzt, wenn zum Beispiel Personen nach Verkehrsunfällen eingeklemmt sind und sich selbst nicht befreien können.

Am 29. Januar 1993 weilten der Wehrleiter Kamerad Herbert Kratz, der Techniker Kamerad Joachim Karsupke und der Bürgermeister Lutz Brigl, aus gutem Anlass in der Partnergemeinde Deizisau. Der Bürgermeister der Gemeinde Deizisau, Herr Schmidt, übergab dem Bürgermeister der Gemeinde Neukieritzsch ein Tanklöschfahrzeug als Geschenk an die Gemeinde Neukieritzsch. Den Deizisauer Wehrleuten fiel der Abschied von ihrem Fahrzeug nicht leicht, hatte es ihnen doch über viele Jahre hinweg gute Dienste geleistet. Kamerad Herbert Kratz, Wehrleiter der FFW Neukieritzsch, versicherte den Kameraden von Deizisau, dass die Neukieritzscher Kameraden das Fahrzeug hegen und pflegen und das Fahrzeug immer einsatzbereit halten werden. Am 5. Februar 1993 übergab der Bürgermeister anlässlich der Jahreshauptversammlung das Tanklöschfahrzeug an die Feuerwehr.

Im Oktober 1994 beendete der erste frei gewählte Feuerwehrausschuß seine Arbeit. Neuwahlen machten sich erforderlich. In einer Mitgliederversammlung am 4. November 1994 berichtete der Wehrleiter Kamerad Herbert Kratz über die geleistete Arbeit des Feuerwehrausschusses in den vergangenen drei Jahren.
Zur weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen für die Wehrangehörigen sowie zur ständigen Werterhaltung des Feuerwehrgerätehauses und zur besseren Ausnutzung der Räumlichkeiten waren jährlich eine Reihe finanzieller Mittel, aber auch die Mitarbeit der Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr erforderlich. Zum Beispiel:
- Am 19. und 20. September und am 3. Oktober 1987 erfolgte die Freischaltung des Gleis 4 durch die Deutsche Reichsbahn. In Zusammenhang mit dieser Maßnahme wurden Reparaturarbeiten am Gerätehaus reichsbahnseitig durchgeführt. So wurde die gesamte Außenwand neu verputzt, Reparaturarbeiten am Dach und an der Dachrinne reichsbahnseitig ausgeführt. Gleichzeitig wurde eine Beschriftung „Neukieritzsch" angebracht. Kosten: 7000 Mark.
- Im März 1990 wurden die Ausfahrten aus dem Gerätehaus mit einer Betonplatte versehen. Dabei mußte die Schleuse und der Schleuseneinlauf neu errichtet werden: Kosten 30.000 DM.
- Im Juni 1991 wurde das Dach des Gerätehauses mit neuen Falzziegeln versehen. Kosten: 30.000 DM.
- Im Oktober 1991 erfolgte der Einbau einer Ölheizung. Kosten: 42.000 DM.
- Im Juni 1992 wurden durch die Kameraden der FFW der Schulungsraum, die Küche, die Toiletten und der Flur renoviert. Kosten 900 DM.
- Im Oktober 1992 wurde der Vorplatz des Gerätehauses vom Tunnel bis zum Eingang im Zuge der Straßenerneuerung mit Gehwegsteinen versehen. Kosten: 600 DM.
- Im August 1994 wurde der Dachboden des Feuerwehr Gerätehauses mit Fußboden versehen, begehbar gemacht und somit ein Lagerraum gewonnen.
Diese Arbeiten erfolgten durch Eigenleistung der Kameraden der Feuerwehr. Kosten: 3.500 DM.