Als am Mittwoch, dem 17.09., um 09:44 Uhr die Sirene ertönte, die Funkmeldeempfänger auslöste und das Alarmstichwort ABC3 „Nachforderung durch Werkfeuerwehr” anzeigte, verhieß das zunächst nichts Gutes.
Die Fahrt mit unserem Löschgruppenfahrzeug und dem Tanklöschfahrzeug ging gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Lippendorf Kieritzsch zum nahe gelegenen Chemiewerk der DOW Olefineverbund Böhlen.
Am Werkstor angekommen, wurden wir durch den werkseigenen Streifendienst zur eigentlichen Unglücksstelle geleitet. An der Einsatzstelle selbst war bereits viel Technik der Werkfeuerwehr VSU vor Ort und im Einsatz.
Ausgangslage war der Austritt von 14 Tonnen des Gefahrstoffes Anilin aus einem Reaktor. Nach Meldung und Einweisung des zuständigen Einsatzleiters bestand unsere Aufgabe darin, sogenannte Düssenschläuche zu verlegen. Dies sind Schläuche, in die in bestimmten Abständen Sprühdüsen verbaut sind. Sie sollen eine Wasserwand erzeugen und das Niederschlagen und die Ausbreitung von Dämpfen eingrenzen bzw. verhindern.
In diesem inszenierten Szenario wurden wir darüber informiert, dass es sich um eine große gemeinsame Katastrophenschutzübung handelte.
Im Vorfeld wurden bereits der Verwaltungsstab des Katastrophenschutzes sowie die Technische Einsatzleitung des Landkreises Leipzig alarmiert, die zügig ihre Arbeit im FTZ Trebsen sowie in der Feuerwehr Zwenkau aufnahmen. Ergänzende Informationen finden Sie unter diesem Link>>>
Nachdem die Arbeiten beendet waren und die Übung für uns offiziell beendet galt, ging es noch zur Einweisung an eine Schieberstation der DOW, wo ebenfalls Gefahrstoffe wie Ethylen in Pipelines transportiert werden.
Diese zählt unter anderem ebenfalls in das Einsatzgebiet der Feuerwehren der Gemeinde Neukieritzsch.
Die Übung zeigte kleinere Schwachstellen auf, die durch diese regelmäßigen Übungen und Abläufe optimiert werden, um zügig und effektiv Hilfe leisten bzw. die Werkfeuerwehr zur Not unterstützen zu können.
Wir bedanken uns, dass wir ein Teil dieser Übung sein durften, und hoffen gleichzeitig, dass so ein Ereignis nie eintritt.
Ein großer Dank gilt auch allen beteiligten Einsatzkräften für ihre Einsatzbereitschaft.
FF Neukieritzsch